
Freitag, 16. September 2011
Mittwoch, 14.09.2011:

Dienstag, 13. September 2011
Dienstag, 13.09.2011: „Ich“ ist einfach. Aber das einfach ging verloren...
Die ganze Zeit bin ich weiter gelaufen. Wie ein Zug den Schienen folgt, so folge ich Erwartungen, der Vernunft. Ich tue einfach das, was alle tun, bin nicht besser und nicht schlechter und muss mich vor niemanden – nicht mal mir selbst – davor rechtfertigen. Alle sind doch so, alle gehen weiter.
Aber ich bin jetzt stehen geblieben. Ich sehe mich um und frage mich, was passiert ist. Warum bin ich plötzlich alleine, wo sind alle? Wo ist das Mädchen, dass ich früher einmal war? Das Mädchen das alle mit ihrem Lächeln verzauberte. Das Mädchen, dass um eine Schnecke weinte, die es überfahren hatte. Das Mädchen, dem es nie etwas ausmachte, ob sie anders war, sich nie über so etwas Gedanken machte. Das Mädchen, das an Engel glaubte?
Es muss doch irgendwo hier sein? Wo bist du? Ich brauche dich. Ich bin so alleine ohne dich. Ich bin mir selber nicht mehr genug. Ich bin jetzt nur noch wie alle anderen – genau so anders, wie alle anders sind als alle anderen. Früher war ich doch anders anders. Ich war nicht immer glücklich. Aber irgendwie schon.
Dann kam die Zeit und trug mich mit sich fort. Und übrig bin ich. Nur ein Schatten, gerade schwer genug, um nicht vom Wind fort getragen zu werden. Gerade durchsichtig genug, um von allen übersehen zu werden. Gerade normal genug, um austauschbar zu sein.
Und dabei will ich doch einfach nur ich sein, ohne mir Gedanken darüber machen zu müssen, wer ich bin. Das ist doch Schwachsinn. Ich ist einfach. Aber das einfach ging verloren, und so bin ich nichts. Ich sitze hier und tue eigentlich nichts Relevantes. Ich schreibe einen Text, von dessen Existenz vermutlich gerade einmal sechs Leute je erfahren werden. Wenn ich Glück habe, dann lesen sie den Anfang eines mittelmäßigen Posts, dessen Sprache nicht ausgefeilt oder vollkommen ist. Der nicht so ist, wie sonst. Das einzige, was sie bekommen, sind meine scheiß Gefühle, Rohdiamanten. Aber es macht sich nie einer die Mühe, sie auch zu schleifen – immer bleiben sie hässlich.

Hey, du da! War da nicht mal irgendwas von wegen „Liebe“? Ach, nee, stimmt ja. Hast du ja nicht gesagt, Küsse zähl'n ja nicht. Blicke sowieso nicht. Was hat das schon mit Liebe zu tun?!
Und die da drüben, die „brauchte mich ja mal so unglaublich heftig“. Ich war ihr ja so „wichtig“. Als sie noch Probleme hatte. Aber das gehört nun der Vergangenheit an, und auf meine Probleme kann sie scheißen. Früher hätte sie die Lüge in meinem Lächeln gesehen.
Hallo, Mama! Ich weiß, du hast mich lieb. Ich dich auch. Nur leider sitzt du da unten im Wohnzimmer vor'm Fernseher und deine Tochter hier oben und macht „Hausaufgaben“. Ich weiß, ist immer so anstrengend, die Treppen hoch zulaufen – kann ich ja auch verstehen.
Hey, Papa, du bist auch hier? Hab dich ja schon 'ne halbe Ewigkeit nicht mehr gesehen. Wie heißt deine neue Freundin? Ach so. Gehen wir dieses Wochenende in „König der Löwen“? Was, schon wieder alles ausverkauft? Komisch, da muss man wahrscheinlich schon acht Jahre vorher buchen...
Einen Teil von mir könnte ich wieder bekommen. Der ist irgendwo in mir. Die Musik ist die Karte. Dummerweise hab' ich nur die eine Hälfte. Die andere ist von meinen Tränen verwischt.
Sonntag, 11.09.2011: Erste Liebe
Erste Liebe
Ist wie eine Rose
Sie erblüht im Frühling
Aus einer zarten Knospe
Wo alles nur
Ein schöner Traum war
Erste Liebe
Ist wie eine Rose
Sie strahlt im Sommer
Und kennt in ihrer Schönheit
Weder Vorsicht
Noch Unsicherheit
Erste Liebe
Ist wie eine Rose
Sie welkt im Herbste
Lebt in der Vergangenheit
Hoffnung schwindet
Die Liebe schweigt
Erste Liebe
Ist wie eine Rose
Sie stirbt im Winter
Und ihrer gleichen Schönheit
Wird immer
Einzigartig sein
Sonntag, 11. September 2011
Sonntag, 11.09.2011: Verzweiflung
Niemand glaubt.
Niemand vertraut.
Nur ich glaube.
Und ich vertraue.
Trage die Last der Schuld,
ohne schuldig zu sein.
Fange die Trauer
durch Verzeih'n.
Verstehe die Zeit nicht mehr,
gehe doch mit der Welt.
Finde niemanden,
der noch wirklich zu mir hält.
Denn niemand glaubt.
Und niemand vertraut.
Nur ich glaube.
Und ich vertraue.
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