Donnerstag, 26. Mai 2011

Donnerstag, 26.05.2011: Der Vogel und das Fenster

Ich sah einmal einen kleinen Vogel, der auf einer Fensterbank saß. Immer wieder versuchte er, durch das Fenster ins Haus zu fliegen, doch jedes Mal prallte er von der Scheibe ab. Mein Herz zitterte, denn seine Hoffnung war stark und sein Glaube ehrlich. Doch das Glas blieb stur, das Glas blieb Glas.
Ich sah einmal einen kleinen Vogel, der gegen ein verschlossenes Fenster flog, nicht wissend, dass sich gleich neben dem verschlossenen ein offenes Fenster befand.
Also rief ich ihn an und ich sagte: Vogel, höre! Das Fenster ist verschlossen, dort kommst du nicht hinein!
Doch sowie ich die Wahrheit ausgesprochen, da viel alle Hoffnung von ihm ab. Er wollte schon fliegen - sein Leben schnell zu Ende leben, wie alle seine Artgenossen. Doch hielt er inne, als er das zweite Fenster sah.
Schon hatte ihn die Hoffnung wieder, schon saß er auf der anderen Fensterbank. Kurz nur hielt er inne, bald flog er auf, flog auf die Öffnung zu, würde sie bald durchquert haben. Plötzlich jedoch prallte er zurück, als wäre er gegen eine unsichtbare Schiebe geflogen. Denn was ihn zurückhielt war nicht das Glas, sondern dass Wissen, dass das Fenster sich für ihn nie öffnen würde.
Und so blieb der Vogel auf der Fensterbank, die Luft wurde zu Glas und das offene Fenster blieb ihm verschlossen.

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